Wer reitet mit zwanzig Knappen ein zu Heidelberg?

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Wer reit´t mit zwanzig Knappen ein
zu Heidelberg im Hirschen?
Das ist der Herr von Rodenstein
auf Rheinwein will er pirschen

Holiahe! Den Hahn ins Faß! schenkt ein!
Ich furcht, die Kehlen rosten;
wir wölln ein Jahr lang lustig sein,
und sollt’s ein Dorf auch kosten.

Ein Dorf, was ist’s? Nur Mist und Rauch!
Ich hab ja ihrer dreie:
Gersprenz und Pfaffenbeerfurt auch
und Reichelsheim, das treue.“

Trommeten klangen mit Schalmein
und Pauken um die Wette,
zwölf Monden saß der Rodenstein
beim fürstlichen Bankette.

Und als er sich nach Jahr und Tag
die Rechnung hergewunken,
da sprach er „Blitz und Donnerschlag,
jetzt ist Gersgrenz vertrunken!“

Gersgrenz ist hin! Ist hin!
Gersgrenz ist fort! ist fort!
Gersgrenz der fromme, der züchtige Ort
Gersgrenz ist vertrunken!“

Holiahe! doch wie man´s treibt, so geht´s!
Was liegt an dem Verlurste?
Man spricht vom vielen Trinken stets,
doch nie vom vielen Durste!

in — Liederbuch Duisburger Waffenring (ca 1925) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1860 : Zeitraum:
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