Wer die Welt am Stab durchmessen
wenn der Weg in Blüten stand
nimmer konnt er doch vergessen
glückberauscht sein Heimatland
Und wenn tausend Sangesweisen
nur der Fremde Lob entquillt
einzig will das Land ich preisen
dem mein ganzes Sehnen gilt
Sei gegrüßt am schönen Oderstrand
liebe Heimat, traute Heimat!
Schlesien, du mein liebes Heimatland
Schlesierland, du Länderkrone
sei gegrüßt viel tausendmal
wo auf sagenreichem Throne
mächtig herrscht Geist Rübezahl
Wo im Volke stets aufs neue
deutscher Freiheit Odem weht
wo als Bild von Männertreue
kühn der alte Zobten steht
Sei gegrüßt am schönen Oderstrand
liebe Heimat, traute Heimat!
Schlesien, du mein liebes Heimatland
Graue Burgen zaubrisch winken
von den Bergen hoch und her
wo im tiefen Schachte blinken
Erz und Kohle, blank und schwer
Weißes Linnen, Stolz der Mädchen
bleicht im goldnen Sonnenschein
lustig schwirren Spill und Rädchen
Sang und Sage klingen drein.
Sei gegrüßt am schönen Oderstrand
liebe Heimat, traute Heimat!
Schlesien, du mein liebes Heimatland
Wackre Männer, treu und bieder
trotzig wie der Teufelsbart
ros´ge Fraun im bunten Mieder
das ist echte Schlesierart
Volle Becher fröhlich kreise
von der Heimat Traubenblut
Schlesierland, dich will ich preisen
bis mein Herz in dir einst ruht.
Sei gegrüßt am schönen Oderstrand
liebe Heimat, traute Heimat!
Schlesien, du mein liebes Heimatland
Text: Philo vom Walde ( Johannes Reinelt )
Musik: Paul Mittmann (1866-1920)
in: Liederbuch Postverband (1898) — Schlesier-Liederbuch (1936)