Wer die „Schutzhaft“ hat erfunden
hat an Scheiden nie gedacht
Mancher hat viel „schöne“ Stunden
bei der „Wolga“ zugebracht
Manche Fahrt haben wir geschritten
über Tal und Bergeshöh´n
und wir werden uns als Freunde
in der Heimat wiedersehn
Draußen waren wir oft Feinde
in der „Schutzhaft“ nun vereint
ziehen wir an einem Stricke
teilen Freud und Herzeleid
Sachsenburg muß ich verlassen
teure Freunde, seid gegrüsst
waren wir einst fremde Menschen
haben jetzt einander lieb
Lebe wohl, du Wolgaschlepper
strahlend ziehst du dann nach Haus
denk an deine treuen Brüder
die auch wollen bald heraus
Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie des russischen Volkslieds Stenka Rasin
in Des Lagers Stimme (2000, S. 269, mit Anmerkungen)
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Lieder aus Konzentrationslagern
Liederzeit vor 1938 - Zeitraum: 1933-1945 Nationalsozialismus
Stichwort: Geschichte dieses Liedes: Stenka Rasin
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Von KZ-Gefangenen gedichtet, die von den Wachposten als “ Wolgaschlepper “ bezeichnet wurden. Sie mussten im Lager den mit Steinen beladenen Pferdekastenwagen nur durch ihre eigene Körperkraft wie beim Treideln von Schiffen an Seilen ziehen. Dabei mussten sie faschistische Lieder singen und wurden als “ Singende Pferde “ verhöhnt. Das Lied wurde von der Lagerführung bald verboten. –