Wer das Scheiden hat erfunden
hat an Liebe nicht gedacht
Sonst hätt er die schönsten Stunden
in der Liebe zugebracht
Meine Augen sind voll Tränen
und mein Herze schwimmt in Blut
Niemals kann ich dich vergessen
denn du warst mir ja so gut
Nur an einem treuen Herzen
findest du das wahre Glück
Darum komm o mein Geliebter
O Geliebter kehr zurück
Könnt ich dich noch einmal sprechen
könnt ich dich noch einmal sehn
Würdest du, mein Allerliebster,
sicher niemals von mir gehn.
Hätt ich Tinte, hätt ich Feder
hätt ich Zeit und Schreibpapier
Würd ich dir die Zeit aufschreiben
die du nicht geweilt bei mir
Lieben hast du mich gelehret
lehrst mich nun, was Leiden sei
Und doch kann ich es nicht fassen,
daß die Zeit des Glücks vorbei
Sei es nun, so laß uns scheiden
ohne Gruß und Druck der Hand,
Denn es hat sich von uns beiden
unsre Liebe abgewandt
Alles Drängen, alles Wogen,
slles Sehnen ohne Ruh
Alles, alles hat gelogen,
und enttäuscht bin ich und du
Lebe wohl, du falscher Jüngling,
lebe wohl, du falsches Herz!
Erst warst du mein Ein und Alles
nun bist du mein ganzer Schmerz
Findst du einst im fremden Lande
eine andre, die dich liebt
Sag ihr nichts von meinem Herzen,
sag ihr nur, du kenntest mich
Stehst du einst an meinem Grabe
deckt mich kühle Erde zu
Denk, was ich gelitten habe
gönne mir die ew´ge Ruh
Text: Verfasser unbekannt , um 1890
Musik: auf die russische Melodie Stenka Rasin
in: – Wie´s klingt und singt (1936) —
Die erste Strophe lautet manchmal auch:
Wer das Scheiden hat erfunden
hat an Tränen nicht gedacht
sonst hätt´ er die schönsten Stunden
bei der Liebsten zugebracht
2.2: und mein Herz es schögt in Glut