Wenn Vater kriegt immer weniger Lohn
oder das Stempeln fängt an;
unsre Mutter mit den paar Pfennigen schon
nicht mehr weiß, was sie anfangen kann,
dann merken wir Kinder, was Hunger ist
und was Ausbeutung ist und Not.
Drum für uns wie für unsere Eltern es heißt:
Kampf für Arbeit, für Freiheit und Brot!
Eine Welt haben wir zu gewinnen
und Ketten nur zu verlieren.
Arbeiterkinder, ihr müßt euch besinnen!
Kämpft mit uns Roten Jungpionieren,
Seid bereit — immer bereit!
In Deutschland müssen die Kinder schon
früh an die Arbeit mit ‚ran.
Zweimarkfünfzig — das ist der Wochenlohn —
dabei schuften wie so’n Mann,
In einem Lande, da ist’s nicht so:
in der freien Sowjetunion;
da gibt es keine Ausbeutung mehr,
denn dort siegte die Revolution,
Eine Welt haben wir zu gewinnen …
John Kling — das ist ein ganz großer Held,
Buffalo Bill auch nicht minder;
und Tom Mix sieht man für wenig Geld
in der Kinovorstellung für Kinder.
Das Schmökerlein, das macht euch dumm
und das Ins-Kino-Laufen.
Ihr solltet — wenn ihr Geld habt — drum
euch lieber „Die Trommel“ kaufen,
Eine Welt haben wir zu gewinnen …
Arbeiterkinder, denkt doch mal nach
Soll das so weitergehn?
Reibt euch die Augen endlich wach —
wir müssen zusammenstehn,
Drum Schritt gefaßt und eingereiht,
Unsere Fahne flattert rot.
Und unser Gruß heißt: „Seid bereit“
zum Kampfe aus der Not
Eine Welt haben wir zu gewinnen …
Text: Hans Spicker
Musik: Kollektiv
Dieses Lied der Pionierspieltruppe vom „Roten Wedding.‘ aus dem Jahre 1932 wurde im Berliner Dialekt als Werbeszene für die Pionierzeitschrift „Die Trommel“ gespielt (Roter Wedding)
in Lieder der Agitprop-Truppen vor 1945 (1956)