Wenn sich die Hahnen krähen
so ist’s noch lang kein Tag
da gehn die Junggesellen
wohl einsam in der Nacht
Andere Lesart.
Wenn sich die Hahnen krähen
so ist’s noch lang kein Tag
so gehn die Junggesellen
spazieren bei der Nacht
Und wenn sie dann spazieren gehn
Sie sind nicht gern allein
So klopfen sie ans Kämmerlein:
Feinsliebchen, laß mich ein!
Ich mache dir nicht auf.
Ich lasse dich nicht ein,
Ich hörs an deiner Stimme,
Daß du Feinslieb nicht seist
Hörst du’s an meiner Stimme,
Daß ich Feinslieb nicht bin.
So stecke an dein Lichtlein
So siehst du, wer ich bin
Mein Kerzlein ist erloschen
Mein Licht ist ausgebrannt
Lebwohl, Herzallerliebste,
Ich geh nach Engelland
Gehst du nach Engelland
Wann kehrst du wieder heim?
Mitten in dem Sommer
Wohl in der schönsten Zeit.“
Und wenn es Rosen schneiet
Und regnet kühlen Wein
So muß ein jeder Knabe
Bei seinem Feinslieb sein.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 822a)
Melodie mit untergelegter 1. Strophe in Herm. Kestner’s Nachlaß(Hannover, Kestner Museum). Der vollständige Text bei Reifferscheid S. 121 (ohne Melodie). Bei Kretzschmer I, 245 mit dem Anfange: Dann wenn die Hähne krähen, noch lange es nicht tagt etc. Mit dem Anfange: Als sich der Hahn tut krähen: Wunderhorn II, 207 und Mittler Nr. 255. Bei Simrock 304: Wenn sich die Hähne krähen. Hoffmann, Schlesische Volkslieder Nr. 56— 58. Zurmühlen Nr. 119. Böckel Nr. 73. Jungbr. Nr. 117. Erk I, 2, 13: Ich ging einmal spazieren.