Wenn mein Stündlein vorhanden ist
Und soll hinfahrn mein Straße
o g’leit du mich, Herr Jesu Christ
Mit Hilf‘ mich nicht verlaße
Mein Seel‘ an meinem letzten End
Befehl ich dir in deine Händ
Du wollst sie mir bewahren
Mein Sünd mich werden kränken sehr
Mein G´wissen wird mich nagen
Denn ihr´r sind viel wie Sand am Meer
Doch will ich nicht verzagen
Gedenken will ich an dein´n Tod
Herr Jesu, und dein Wunden rot
Die werden mich erhalten
Ich bin ein Glied an deinem Leib
Des tröst ich mich von Herzen
Von dir ich ungeschieden bleib
In Todesnot und Schmerzen
Wenn ich gleich sterb, so sterb ich dir
Ein ew´ges Leben hast du mir
Mit deinem Tod erworben
Weil du vom Tod erstanden bist
Werd ich im Grab nicht bleiben
Mein höchster Trost dein Auffahrt ist
Todsfurcht kann sie vertreiben
Denn wo du bist, da komm ich hin
Daß ich stets bei dir leb und bin
Drum fahr ich hin mit Freuden
So fahr ich hin zu Jesu Christ
Mein Arm tu ich ausstrecken
So schlaf ich ein und ruhe fein
Kein Mensch kann mich aufwecken
Denn Jesus Christus, Gottes Sohn
Der wird die Himmelstür auftun
Mich führ´n zum ew´gen Leben
Text: Nikolaus Herman, 1562, letzte Strophe Verfasser unbekannt 1575
Musik: eigene Melodie, auch als Choral von Johann Sebastian Bach