Wenn ih gleich a Hirtner bin
Ho ih du en freien Sinn
Führ ih du e söches Leben
Wos mit latter Lust umgeben
Weil ih ner mein Hirtenstab
Zu mein treu´n Begleiter hab.
Z‘ morgenst, •wenn die Sunn afgeht
U der Tau in Grusen steht
Trei i mit verliebten Schal
Meine Viecher äs ’n Stal
Af ein grüne Hutweid hin
Ob ih glei e Hirte bin.
Af der Wiesen un am Klee
Ih so lang da ümmer geh,
Bis ih thu e Brünel sinnen,
Daß mei Viech kann da dras trinken,
Alda setz ih mi in Ruh
Nimm mei Schwegel, pfeif derzu.
Wird mer äff er d’Zeit ze lang
Sing ih mer en Waldgesang
U verkriech mi in der Heckn
Lehn mich an mein Hirtenstecken
Ü dergreif die Flödn mit Freud
U vertrei mer so die Zeit
Mei Hund ise muntres Tier
U ih brauch ’n imma mehr;
Mittag, wenn ih ruh u schlaf
Macht er mir af meine Schaf
U er treibt mir manches bei
Bis zer späten Abenzeit.
Wird’s dann Nacht, so trei ich ein
Was kann eim vergnügter sein!
Da kann ih na meinen Willn
Meine Lust na Frieden g’stilln.
Es is wahr u wirds a bleibn:
Lusti is dös Hirtentreibn!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
um 1800