Wenn ich sie von ferne seh

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Wenn ich sie von ferne seh
leuchtend in dem ros´gen Schein
zieht ein unnennbares Weh
mir in Herz und Busen ein
Süßes Sehnen, heiß Verlangen
hält mich wunderbar befangen
bis ich sie geherzt, geküßt
bis sie ganz mein eigen ist

Ja, mein Liebchen ist nicht spröde
wie so viele Schönen sind
Ist der Freier nur nicht blöde
er gar bald ihr Herz gewinnt
Blutenreich ist ihre Minne
sanft bezwingt sie alle Sinne
wenn man sie geherzt, geküßt
bis man ganz ihr eigen ist

Und so kosen wir zusammen
tief bis in die Mitternacht
bis zu hellen, lichten Flammen
sie mein Herz hat angefacht
bis ich taumelnd, bis ich trunken
ihr zu Füßen bin gesunken
bis mein müdes haupt vergißt
daß sie ganz mein eigen ist

Text und Musik: Albert Lortzing (Einlage in “ Undine (1845)“)
u.a. in: Der freie Turner (1913) — Liederbuch Postverband (1898) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1845 : Zeitraum:


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