Wenn ich ihn nur habe
wenn er mein nur ist
wenn mein Herz bis hin zum Grabe
seine Treue nie vergißt
weiß ich nichts von Leide
fühle nichts als Andacht, Lieb und Freude
Wenn ich ihn nur habe,
laß ich alles gern
folg´ an meinem Wanderstabe
treu gesinnt nur meinem Herrn
Lasse still die Andern
breite, lichte, volle Straßen wandern
Wenn ich ihn nur habe
schlaf ich fröhlich ein.
ewig wird zu süßer Labe
seines Herzens Flut mir sein
die mit sanftem Zwingen
alles wird erweichen und durchdringen
Wenn ich ihn nur habe,
hab´ ich auch die Welt;
selig wie ein Himmelsknabe
der der Jungfrau Schleier hält.
hingesenkt im Schauen
kann mir vor dem Irdischen nicht grauen.
Wenn ich ihn nur habe
ist mein Vaterland
und es fällt mir jede Gabe
wie ein Erbteil in die Hand
Längst vermißte Brüder
find´ ich nun in seinen Jüngern wieder
Text: Novalis ( von Hardenberg )
Musik: vielfach vertont: a) Volksweise, Komponist unbekannt — b) Heinrich Carl Breidenstein (1824) – weitere Vertonungen von: Leopold Damrosch (1832-1885) , Alphons Diepenbrock (1862-1921) , Albert Hermann Dietrich (1829-1908) , Johann Karl Gottfried Loewe (1796-1869) , Luise Reichardt (1779-1826), Johann Friedrich Reichardt (1752-1814) , Franz Peter Schubert (1797-1828) , Reinhard Schwarz-Schilling (1904-1987) , C. F. Weitzmann , Moritz Weyermann (fl. 1872)
in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Vierzig Grabgesänge (1906) — Kinderklänge (1921) —