Wenn ich die Blümlein schau
wünsch ich mir eine Frau
selten blüht eins allein
muß bei dem andern sein
Blum´ in der Au
hat eine Frau
Wenn ich die Vöglein schau
wünsch ich mir eine Frau
Schnäbeln herzinniglich
auf jedem Bäumchen sich
Vöglein im Blau
hat eine Frau
Wenn ich die Fischlein schau
wünsch ich mir eine Frau
schwimmen im Silberbach
eines andem andern nach
Fischlein grau
hat eine Frau
Rundum, wohin ich schau
überall Mann und Frau
teilen so Schmerz und Lust
sich ihres Ziels bewußt
wirrd mir wohl flau
möcht´ eine Frau
Wenn ich die Frauen schau
wünsch ich mir keine Frau
gleichen nicht Blümelein
könnten ganz anders sein
geh nicht zur Trau
mag keine Frau
Text: J. B. F. Castelli (1819)
Musik: Karl Ludwig Fischer (1850), weitere Melodie von Carl Maria von Weber
in Feuerwerker-Liederbuch (1883, aus „Pommern“) – Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)