Wenn ich den Wandrer frage
Wo kommst du her?
Von Hause, von Hause
spricht er und seufzet schwer.
Wenn ich den Landmann frage:
Wo gehst du hin?
Nach Hause, nach Hause,
Spricht er mit leichtem Sinn
Wenn ich den Freund nun frage:
Wo blüht dein Glück?
Im Hause, im Hause,
Spricht er mit frohem Blick.
Und wenn er mich nun fraget:
Was drückt dich schwer?
Ich kann nicht nach Hause
Hab keine Heimat mehr
Text: F. Hermann von Hermannsthal (1837) (einige Quellen auch A. Lenz )
Musik: Friedrich Brückner (1837) — (auch anonyme Volksweise , nach R. Tschirsch)
andere Schreibweisen: „Wenn ich den Wand’rer frage“ oder „Wenn ich den Wanderer frage“
Böhme schreibt noch 1895 in „Volkstümliche Lieder der Deutschen“ (1895): „Verfasser des Textes unbekannt. Genannt wird A. Lenz? Die Melodie, welche in vielen Sammlungen für Männerchor seit 1856 als Volksweise bezeichnet und ein Liebling des Männerchorgesangs wurde, ist vom ehemaligen K Preuß Militärmusikmeister Friedrich Brückner in Erfurt komponiert. Sie erschien zuerst 1837 zu Erfurt als Sologesang mit Klavierbegleitung Des-Dur. Der Komponist lebte noch 1894 als 83 jähriger Greis in Quedlinburg (f. den Nachweis den Aufsatz von Elise Pollo in der Gartenlaube 1894, Nr 7)