Wenn ich an den letzten Abend gedenk
als ich Abschied von dir nahm
Ach, der Mond, der schien so hell
ich mußt scheiden von dir
doch mein Herz bleibt stets bei dir
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Meine Mutter hat gesagt
ich sollt´ eine Reiche nehmen
die da hat viel Silber und Gold
ei viel lieber wollt ich
in der Armut leben mit dir
als ich dich verlassen sollt
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Großer Reichtum bringt uns keine Ehr´
große Armut keine Schand´
ei, so wollt ich, daß ich
tausend Taler reicher wär
und hätt dich an meiner Hand
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Ich gedenke noch einmal reich zu werd´n
aber nicht an Geld und Gut
wollte Gott mir nur schenken
das ewige Leb´n
ei, so bin ich reich genug
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Das ewige Leb´n, viel Glück und Seg´n
wünsch ich dir viel tausendmal
und du bist mein Schatz
und du bleibst mein Schatz
bis in das kühle Grab
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort (1856, Nr. 101 „Der letzte Abend.“) und Liederhort II (1893, Nr. 555)
in Wolfgang Steinitz: Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters Nr. 64
Vielfach mündlich überliefert von der Bergstraße und vom Rhein, aus Schlesien, Franken, Thüringen und dem Odenwald – auf die gleiche Melodie wird Tränen hab ich viele viele vergossen gesungen.