Wenn du willst mein Schätzchen bleibn
mußt du Alles meiden
mußt du mir ein Kind gebärn
und eine Jungfer bleiben
Muß ich dir ein Kind gebärn
und eine Jungfer bleiben
mußt du mir eine Wiege machn
ohne Schnitz und Schneide
Muß ich dir eine Wiege machn
ohne Schnitz und Schneide
mußt du mir die Windeln waschn
ohne Wasser und Seife
Muß ich dir die Windeln waschn
ohne Wasser und Seife
mußt du mir aus schwarzen Kohln
machen weiße Kreide.
Muß ich dir aus schwarzen Kohln
machen weiße Kreide
mußt du mir sechstausend Krebse
den höchsten Berg nauftreiben
Muß ich dir sechstausend Krebse
dn höchsten Berg nauftreiben
mußt du mir die Sterne zähln
die am Himmel leuchten
Muß ich dir die Sterne zähln
die am Himmel leuchten
mußt du mir eine Leiter machn
daß ich kann dran reichen
Muß ich dir eine Leiter machn
daß du kannst dran reichen
mußt du mir den goldnen Apfel
um das Meer rum treiben
Muß ich dir den goldnen Apfel
um das Meer rum treiben
so bist du mein und ich bin dein
so wolln wirs lassen bleiben
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Mündlich, aus der Gegend von Bonn. –
Vgl. Wunderhorn. II, 410; in neuster Aufl. II, 431. – Weiter unten die Lesarten aus dem 16. u. 17. Jahrhundert: „Ich weiß ein fein brauns Mägdelin“ – und „Ik weet mi eine schone Maget“ etc. [Uhland. I, 14 u. 15.])
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 152b, aus Bonn)