Wenn du an Pult und Tische
geschafft dich lahm und krumm –
zum Teufel ging die Frische
samt dem Ingenium –
dein Hirn wie zähes Leder
wie Schwarzblech hart dein Kopf:
Zerstampfe dann die Feder
reiss aus, du armer Tropf!:¦
Raus aus dem Haus!
Raus aus der Stadt!
Raus aus dem Staat!
Nix, nix, nix als raus!
Hinauf in Wald und Weide
hinauf in Schnee und Eis!
Stets grösser wird die Freude
bei jedem Tropfen Schweiss.
Und schwinden Speck und Ranzen
wird wasserleer dein Hirn,
so kommt die Lust zum Tanzen
und fröhlich schallt’s vom Firn:
Raus aus dem Haus!
Raus aus der Stadt!
Raus aus dem Staat!
Nix, nix, nix als raus!
Da droben kennt dich keiner
nach Würden, Rang und Stand.
Glückseliger Zigeuner
fahr auf in’s weite Land!
Klingklang in deiner Tasche
Singsang aus tiefer Brust
Tiefschluck aus voller Flasche
juhei, du Wanderlust!
Raus aus dem Haus!
Raus aus der Stadt!
Raus aus dem Staat!
Nix, nix, nix als raus!
Und wenn der Tag im Sinken
verglüht im roten Schein
Firnfelder blitzend winken
zieht man zur Herberg‘ ein.
Schon ruht im Silberflore
der Bergwelt stolze Pracht,
da hebt sich noch im Chore
tiefernst das Lied der Macht
Raus aus dem Haus!
Raus aus der Stadt!
Raus aus dem Staat!
Nix, nix, nix als raus!
Text: J. V. von Scheffel () –
Musik: Otto Lob – (oder Hugo Zuschneid ?)
u.a.in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch — Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) —
Dazu eine von einem unbekannten Verfasser gedichtete Strophe, zwischen 2) und 3) eingefügt ( eventuell: im Fremdenbuch der Douglashütte, Vorarlberg , um 1872)
Dir weiß für Leib und Seele
ich keine bessere Kur
von einem Marschbefehle
erhoffe Rettung nur
Vom Pickeln und vom Stocken
im Unterleibsrevier
mach rasch dich auf die Socken
ist besser als Klistier
Raus aus dem Haus!
Raus aus der Stadt!
Raus aus dem Staat!
Nix, nix, nix als raus!