Wenn dich im Mai die Blumen froh umkränzen (Wartburg)

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Wenn dich im Mai die Blumen froh umkränzen
und junges Grün den Eichenhain umlaubt
dann sehend Tausend  deine Zinnen glänzen
sie ziehn zum Gral, den uns kein Franzmann raubt
Sie sehn ihn glühn, in deines Berges Schoß
so hell, so rein, so deutsch, so groß

Wenn heiß die Sonne brennt auf deutschem Lande
verschmachtend zieht der Ackersmann den Pflug
Heil denen, die auf deine Felsenkante
die heiße Sehnsucht nach der Freiheit trug
Sie sehn sie blühn aus deines Berges Schoß
so hell so klar so deutsch so groß

Und wenn der Bracke bellt in Feld und Halde
und wenn am Rhein die deutsche Rebe reift
Heil dem, der fromm in deinem Eichenwalde
im Glauben noch an Deutschlands Zukunft schweift
Er sieht sie nahn vom Gral in deinem Schoß
so hell so rein so deutsch so groß

Doch wenn die Welt in Eis und Schnee versunken
dann bist du mein, der dir zu Füßen wohnt
ich steig empor, von Zauberschönheit trunken
Krystallschloß, das im Diamantschmucik thront
Ein Märchen glüht aus deines Berges Schoß
so hell so rein so deutsch so groß

Text: Dr. Wilhelm Greiner –
Musik: Kurt Thiem –

Au weia!! Ein echter Fall von Männerphantasien, die Wartburg als heiliger Gral und ihr Wartburgturm als deutscher Phallus, der in der Sonne glänzend aus dem Schoß von Mutter Erde ragt…. Wilhelm Greiner war langjähriger Direktor des Reuter-Wagner-Museums in Eisenach, wo ja bekanntlich die Wartburg steht.

in: Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) —

CDs und Bücher mit Wenn dich im Mai die Blumen froh umkränzen (Wartburg):