Wenn des Frühlings Wachen ziehen
Lerche frisch die Trommel rührt
Ach! dann möchte ich mitziehen
ach! da werd ich leicht verführt
Handgeld, Druck und Kuß zu nehmen
und ich kann mich gar nicht schämen
Wie die Waffen helle blinken
helle Knospen brechen auf
Und die Federbüsche winken
Die Kastanie hält was drauf
Blühen, duften, wehen, fallen
und ich muß so lockend schallen
Wie gefährlich sind die Zeiten
wenn die Bäume schlagen aus
Nachtigall schlug drauf bei Zeiten
schießt Salat und macht sich kraus
Kinder, ihr müsst ihn bestehen
die im Grünen sich ergehen
Schwinge nur die bunten Fahnen
Apfelblüt im Morgenschein
Ja, wir schwören beid und bahnen
einen Weg, der uns verein
Was im Frühling treu verbunden
lebt zusamm‘ für alle Stunden
Text: Ludwig Achim von Arnim (1808)
Gedruckt bei Erk Germania Nr 114. Dort die von Erk angepaßte Melodie „Sitzen wir in heitrem Bunde“ wie sie hier steht – (Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)