Wenn der best Wein ins faul Faß käm

Nur Keinen Alten

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Wenn der best Wein ins faul Faß käm
Darin müßt er versauren
So wann jungs Mädlein ein Alten nähm,
Ihr Herze müßt drob ertrauren

Und nimmt das Maidlein ein alten Mann
So trauren all die Gäste
Drum bitt ich, zarts Jungfräulein,
Halt du dein Kränzlein feste!

Soll ich mein Kränzlein halten fest
Will es doch nicht meh bleiben
Lieber wollt ich mit einem jungen Knaben
Mein Zeit und Weil vertreiben

Und wär das Fäßlein noch so rein
So findt man Drusen drinnen
So welch Jungfräulein säuberlich fein
Die sind von falschen Sinnen
Ein Zuckerlad mit Spinnen, ja Spinnen.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
bei Fischart, Geschichtsspitterung (Geschichtsklitterung) cap. 8 als Kannenlied angeführt. Gödeke-Tittmann S. 52, Auch angehängt dem Liede „Wol hinter meines Vaters Hof.“ (Nürnberg, Druck um 1550). Wunderhorn. 4, 210. Dort abweichend 2. Strophe: Und wenn die Linde das Laub verliert, so trauern all die Äste
in Deutscher Liederhort (1893, Nr. 850a, ohne Melodie „Nur keinen Alten“)
Drusen = Hefen.

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1575 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

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