Wenn der Amboss in dem Fracke
und der Rammbär in der Jacke
tanzt Quadrille à la cour
mit den grauen Eisenschienen
aufgeputzt durch Krinolinen
zum Entsetzen der Kultur
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein
Wenn die Sparren und die Traufen
an den Dächern herumlaufen
und nicht Ruhe finden mehr,
wenn die Schwerpunkt all verfaulen
und vor Schmerz die Brückensaulen
bange wanken hin und her,
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein.
Wenn der Kessel eingemauert
auf den Bauinspektor lauert
der ihn revidieren soll,
seinem bangen Zagen
Ziegel selbst Erbarmen tragen
und sich weinen toll und voll,
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein.
Wenn, an Luftballons gehangen
Gitterbrücken werden prangen
über jedem Ozean,
dass man zu den Irokesen
Hottentotten und Chinesen
kommen kann per Eisenbahn,
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein.
Wenn die zopfigen Chinesen
werden die Hydraulik lesen
und beachten ihr Gesetz,
dass man holt vom Yang-tse-kiang-Strande
holt sich für die deutschen Lande
Ingenieure und Steinmetz,
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein.
Wenn die Münchner Architekten
sich ein Kapitäl ausheckten
aufgebaut aus Seideln schön,
dass darob die ionschen Schnecken
umgekehrt herum sich strecken
wunderlieblich anzusehn,
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein.
Wenn der Zirkel wird der Schiene
eingestehn mit ernster Miene
wie verliebt er in sie ist,
wenn im Ozean das Kabel
das Geschick des Turms zu Babel
und sein eigenes vergisst,
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein.
Wenn statt Feuer und statt Kohlen
man sich wird zu Heizen holen
was man heimlich Liebe nennt,
weil kein Kohle und kein Feuer
brennt so heiss und ungeheuer
als solch Lieb, die keiner kennt,
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein.
Wenn in trauter Freunde Kreise
nimmermehr die gute Weise
im Vereine wird geliebt,
wenn uns einst das Integrieren
oder gar Analysieren
statt des Bierstoffs Leben gibt,
dann ade, ade, ade
dann ade, Schatz, lebe wohl
bin ich allein.
Texte: A. Rauter und H. Prollius –