Zusammen mit der Ersten Melodie in Deutscher Liederhort I (1856, Nr. 89 „Tritt zu“, Vielfach mündlich, aus dem Odenwald, aus der Gegend von Frankfurt a. M., Darmstadt, Babenhausen etc.) und Liederhort II (1893, Nr. 429b „Tritt zu“, ebenfalls mit der ersten Melodie (aber der Angabe: 1845, aus dem Odenwald und Nauheim bei Limburg) und einer zweiten Melodie (1880 aus Oberhessen). Beide unterscheiden sich sehr von der heute bekannten Singweise.
Obige Textfassung stimmt bis auf die erste Zeile mit der Version von 1808 in „Des Knaben Wunderhorn“ überein. Dort lautete der Anfang „Wann alle Wässerlein fliessen“. Warum Böhme die zweite Melodie („Wenn alle Bächlein fliessen“) diesem Text zuordnet, wird nicht ganz klar. Unter der Nr. 429c bringt er zusätzlich zu „b“ zwei weitere Melodien, offensichtlich von Frauen gesungen, mit diesem Beginn „Wenn alle Bächlein….“
Textvariationen:
1. Wenn alle Wässerlein (wenn all die Bächlein) fließen, so muß man (so wollen wir) trinken. Wer seinen Schatz nicht rufen darf, der soll ihm (so thu ich ihm) winken. –
2, 3. ich weiß ein schwarzbrauns Mädelein und die mein werden muß. –
3, 1. Und kann sie mein nicht werden, so seh ich sie doch gern.
3, 3. Sie hat zwei schwarzbraune Aeugelein. –
4, 1. Und auch zwei rote Bäckelein.
4, 3. und ihres Gleichen findt man nicht – Wo findt man einen solchen Schatz. –
5, 1. Herzender Schatz, verlaß mich nicht und laß mich gehen, denn deine Leut die schelten mich (verachten mich). –
6. Nach den Leuten frag ich nicht.
Mit dem anderen Anfang "Wenn alle Bächlein fliessen" 1880 aus Oberhessen:
"Wenn alle Brünnlein fließen" in diesen Liederbüchern
Ähnliche Lieder: aus Kreuznach, Wunderhorn. II, 1808, S. 193 mit dem Anfang „Wenn alle Wässerlein fließen, so soll man trinken“ — Aus Franken: Kretzschmer 2, 175: Wenn alle Brunnen fließen. — Aus Hessen: Mittler 566 und Künzel , Gesch. v. Hessen 567: Wenn alle Wasser fließen — O. Böckel Nr. 99. — Aus Schwaben: Meier 144. — Vom Rhein: Simrock 111 und Rhein. Märlein 117. — Süß. Salzburger Volkslieder 507. — Tobler 122. — Scherer, Jungbunnen. Nr. 91 (wie Erk). Aus dem Hannoverschen: W. Meyer, Volksliederbuch 1872, S. 99. — Sehr abweichend in Schlesien: Hoffmann S. 171. — Noch vielfach mündlich in meiner Sammlung: aus dem Elsaß, Nassauischcn etc. Die meisten Texte haben bloß die ersten 4 Strophen (Böhme)
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