Weine nicht es ist vergebens
jede Freude dieses Lebens
ist ein bald verschwundner Traum
Mühe dich es zu vergessen
daß du einst ein Glück besessen
Blütenlos verwelkt dein Baum
Aber Hoffnung leiht dir Flügel
sprengt der dunkeln Zukunft Riegel
zeigt dir eine beßre Welt
giebt uns Muth in Schreckenstagen
hilft uns unser Leiden tragen
bis der Vorhang niederfällt
Hoffnung deine Regenbogen
die oft täuschend mich umzogen
bleiben wahrlich wunderschön
ohne deinen sanften Schimmer
kann der Menschen glaube nimmer
ewige Vergeltung sehn
Wenn in einer ernsten Stunde
manche aufgerißne Wunde
unser Herz mit Sorgen füllt
nimmst du sanft dem bangen Herzen
seinen Kummer seine Schmerzen
und dann ist der Gram gestillt
Wenn ich ausgelitten habe
stehst du an dem offnen Grabe
wie ein Engel Gottes schön
senkst dich in die Brust der Meinen
und sie hören auf zu weinen
weil sie mich dann wiedersehn
Text und Musik: Verfasser unbekannt ?
in: Deutsche Volkslieder (1819, Zarnack) – Liederbuch des deutschen Volkes (1843)