Was wollen wir aber singen (Bauernaufstand)

Was wollen wir aber singen
was wollen wir heben an
von erschröcklichen Dingen
die sich zugetragen han
Ja hewer in diesem Jahre
in dem Sunggauwerland
was ich singe, das ist wahre
von der Bawren Auffstandt.

Wehe euch, ihr armen Bawren
was grosser Vermessenheit
ihr wehret wol zu bedawren
Daß ihr zu dieser Zeit
euch habet thun widersetzen
des Schweden grosse Macht
fürwahr ihr soltet wollen
Ihr hett es baß (besser) betracht

(…)

Dann ihr habet verlassen
euwere Heusser, Gut und Ehr
und seyet mit vollen Waffen
getretten zu der Wehr
Uhrplötzlich in der Stille
ohne einigen guten Raht
ohne Mittel und Bedenken
Geeylet zu dem Todt.

Ohn Musterung und ohn Haubtleuth
habet ihr euch auß gelahn
gantz frech mit Unbescheidenheit
zusamen theten stahn
bey Plozen in dem Felde
über fünfftausend Mann
ist wahr wie ich ietzt melde
wollen sie erst Musterung han.

Nach einem fliegenden Blatt, gedruckt zu Straßburg von Johan Schimmel 1633 : Alemannia 16, 1888, S. 204f. (nach Steinitz I, S. 43) Steinitz gibt diesen Text über einen Bauernaufstand im elsässischen Sundgau so – verkürzt – wieder)

Liederthema: ,
Liederzeit vor 1633 - Zeitraum:
Stichwort: Bauernkriege • Orte: , ,


500 Jahre Bauernkrieg

Wessen Erde ist die Erde ?
Wessen Welt ist die Welt?

Die Grenzgänger spielen Lieder und Texte aus dem Bauernkrieg von 1524/1525 und ziehen die Parallelen bis in die heutige Klimakrise. Lieder aus der bedeutenden Sammlung “Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters” von Wolfgang Steinitz (1954/1962) und Songs von Bertolt Brecht treffen auf Geschichten des legendären Bundschuh-Führers Jos Fritz, Passagen aus den Reden Thomas Müntzers und aus den Memminger Artikeln, der frühesten gedruckten Erklärung der Menschenrechte von 1525. (Weitere Infos)

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