Was wär ich ohne Lieder
ach, ein verwaistes Kind
ein Herz, doch ohne Liebe
ein Auge und doch blind
Ein Frühling ohne Blüte
ein Garten ohne Ros´
ein Wald und doch kein Rauschen
ein Meer, das perlenlos
Des Herzens dunkles Walten
ertönt mir wie ein Lied
und Tal und Höh und Himmel
mir Sangesblumen zieht
und auch aus trübem Scheiden
aus süßem Wiedersehn
aus Dulden und aus Hoffen
mir Harfenklänge wehn
Und wenn ich Sein gedenke
dem für mich brach das Herz
wie sollt ich stumm sie fassen
die Freude und den Schmerz
Er ist die Lieb der Liebe
er ist des Frühlings Kron
er ist das Lied der Lieder
er ist des Sängers Lohn
Er gibt mir meine Lieder
und der mich so geliebt
dem will ich singend danken
so lang es Lieder gibt
Ach, wär ich doch erst droben
wo schauend man ihm singt
O sel´ger sel´ger Himmel
wo nur das „Heilig“ klingt
Text: Wilhelm . Kritzinger
Musik: Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)
in: „Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten „