Was vergangen kehrt nicht wieder

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Was vergangen kehrt nicht wieder
aber ging es leuchtend nieder
leuchtets lange noch zurück
in der Abendröte Strahlen
die dir deinen Himmel malen
lächelt dir ein neues Glück

Wenn,  was ist, das Herz dir quälet
denke nicht daß alles fehlet
bloicke froh nach Abend hin
wo in lichten Wolkenräumen
der Erinnrung Blumen keimen
süßer Trost dem weichen Sinn

Daß das Herz nicht ganz verzage
schimmern seiner guten Tage
Engel da im heitern Licht
Weihen Blumen ihm und Kränze
teure Zeichen alter Lenze
und die Blumen welken nicht

Und bevor der lieben Sonnen
letzter Schimmer hier geronnen
tagt es dort im Osten schon
Und dem Lichte weicht die Trübe
und die Boten neuer Liebe
grüßt entzückt der Erde Sohn

Also gab dem kurzen Tage
daß der Mensch ihn gern ertrage
einen Trost der Vater mit
Segnend strahlt von zweien Seiten
durch das Dunkel ihn zu leiten
heller Glanz dem Menschenschritt

Abendröte, Morgenröte
Wenn das Schicksal zu mir träte
und mich fragte ernsten Blicks
Sohn , was hast du dir erlesen
Freud an dem? so einst gewesen
oder Hoffnung künftgen Glücks

Sieh ich spräch: Laß mich nicht wählen
keines darf im Leben fehlen
soll das Leben Leben sein
nicht mit seinem milden Flimmer
er Erinnerung Abendschimmer
nicht der Hoffnung Morgenschein

Text: Karl August Förster (1843) „Erinnerung und Hoffnung“
Musik:

Steht im ersten Teile der Gedichte von Karl Förster ( Leipzig 1843). Die drei Anfangszeilen sind oft als Granschrift benutzt und irrtümlich Goethe zugeschrieben worden. Förster , geboren 1784 zu Naumburg , starb 1841 als Professor am Kadettenhause in Dresden .

in: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885 , nebst Anmerkungen)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1843 : Zeitraum:
Orte: , ,

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