Was singet und klinget so frisch und traut
von froher Begeistrung getragen?
Zum Herzen dringet der muntere Laut
und läßt es freudiger schlagen
Von Mund zu Mund im ernsten Rund
laß schmetternd die Weise ertönen:
Ein Lobgesang zu Preis und Dank
— — ia, von deinen Söhnen
Zu frischer, fröhlicher Burschenlust
so kamen wir hergegangen
von stürmischer Tatkraft geschwellt die Brust
das Herz voll kühnem Verlangen
Doch deine Macht soll voll Bedacht
in richtige Bahnen uns lenken
zu rechter Art erzogen ward
all unser Handeln und Denken
Was Edles und Schönes den Menschen schmückt
das wollen wir lieben und achten
und was ihn an geistigen Gütern beglückt
danach sollen eifrig wir trachten
ein frei Geschlecht, um gutes Recht
berufen zu ringen, zu streiten
voll Kraft und Mark, durch Einheit stark
zu Bürgern des Staats uns bereiten.
Es treibt gar mächtig die eilende Zeit
die Welt immer neu zu gestalten
doch was sie auch bringet an Lust und Leid
wir bleiben im Herzen die Alten
Ein Sinn, ein Wort mag fort und fort
uns innig und einig verbinden
ein lichter Stern laß nah und fern
stets gleiche Wege uns finden
Laß stürmen, laß brennen mit aller Macht
und stünde der Erdball in Flammen
ob sonniger Himmel, ob dunkle Nacht
wir halten wacker zusammen
— — ia, dir, dir schwören wir
dir sind wir treulich ergeben
und Herz und Hand dem Vaterland
ihm gilt unser Leben und Streben
Text: Verfasser unbekannt, Burschenschaftler aus Jena
Musik: auf die Melodie von „Ick weit einen Eikbom“
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch