Was klinget und singet die Straßen herauf?
Ihr Jungfern machet die Fenster auf!
Es zieht der Bursch in die Weite
sie geben ihm das Geleite.
Lala lalala lalala….
Wohl jauchzen die andern und schwingen die Hüt´
viel Bänder darauf und viel edle Blüt,
doch dem Burschen gefällt nicht die Sitte
geht still und bleich in die Mitte.
Lala lalala lalala….
Wohl klingen die Kannen, wohl funkelt der Wein:
„Trink aus und trink wieder, lieb Bruder mein!“ –
„Mit dem Abschiedsweine nur fliehet
der da innen mir brennet und glühet!“
Lala lalala lalala….
Und draussen am allerletzten Haus
da gucket ein Mägdlein zu Fenster heraus,
sie möcht ihre Tränen verdecken
mit Gelbveiglein und Rosenstöcken.
Lala lalala lalala….
Und draussen am allerletzten Haus
da schlägt der Bursche die Augen auf
und schlägt sie nieder mit Schmerze
und leget Hand aufs Herze.
Lala lalala lalala….
„Herr Bruder, und hast du noch keinen Strauss
dort winken und wanken viel Blumen heraus.
Wohlauf, du Schönste von allen
lass ein Sträusslein herunterfallen!“
Lala lalala lalala….
„Ihr Brüder, was sollte das Sträusslein mir?
Ich hab ja kein liebes Liebchen wie ihr;
an der Sonne würd‘ es vergehen
der Wind, der würd‘ es verwehen.“
Lala lalala lalala….
Und weiter, ja weiter mit Sang und mit Klang
Und das Mägdlein lauschet und horchet noch lang:
„O weh! er ziehet, der Knabe
den ich stille geliebet habe.
Lala lalala lalala….
Da steh ich, ach! mit der Liebe mein
mit Rosen und mit Gelbveigelein;
dem ich alles gäbe so gerne
der ist nun in der Ferne.“
Lala lalala lalala….
Text: Ludwig Uhland (1806)
Musik: Komponist unbekannt, es gibt zwei Singweisen. Einmal im Marsch 2/4-Takt und einmal im 3/4-Takt, beide mal „auf eine alte Volksweise“.