Was kann es Schön´res geben
und was kann sel´ger sein
als wenn wir unser Leben
dem Herrn im Glauben weihn
Wir sind in seiner Nähe
und leben immer so
als ob das Aug´ ihn sähe
und sind von Herzen froh
Wenn auch die Lippen schweigen
so betet doch das Herz
und die Gedanken steigen
beständig himmelwärts
An seiner Güte laben wir
uns in aller Still
man kann ihn immer haben
wenn man ihn haben will
Wir spielen ihm zu Füßen
wie Kinder allerwärts
und wenn die Tränen fließen
so fliehn wir an sein Herz
Und wenn wir müde werden
so bringt er uns zur Ruh
und deckt mit kühler Erden
die müden Kinder zu
Da schlafen wir geborgen
und stiller tiefer Nacht
bis er am schönsten Morgen
uns ruft: erwacht, erwacht
Was weiter wird geschehen
das ahnen wir jetzt kaum
es wird uns sein als sähen
wir alles wie im Traum
Text: Karl Joh. Phil. Spitta (1801-1859)
Musik: Friedrich Silcher (1789-1860)
auf die gleiche Melodie wird gesungen
Das ist ein Beispiel für christliche Erweckungslieder, mit denen unsere Kinder, insbesondere die Mädchen, auf einen selbstverständlich männlichen Gott gedrillt wurden, weg vom Leben und hin zum Wahn (hier Traum genannt) , unter anderem abgedruckt in Lieder für höhere Mädchenschulen (1919)