Was Gott tut, das ist wohlgetan
Es bleibt gerecht sein Wille
Wie er fängt meine Sachen an
will ich ihm halten stille
Er ist mein Gott, der in der Not
mich wohl weiß zu erhalten
drum laß ich ihn nur walten
Was Gott tut, das ist wohlgetan
Er wird mich nicht betrügen
Er führet mich auf rechter Bahn
So laß ich mich begnügen
An seiner Huld und hab Geduld,
Er wird mein Unglück wenden
Es steht in seinen Händen
Was Gott tut, das ist wohlgetan
Er wird mich wohl bedenken
Er als mein Arzt und Wundermann
wird mir nicht Gift einschenken
Für Arzenei. Gott ist getreu
drum will ich auf ihn bauen
und seiner Güte trauen
Was Gott tut, das ist wohlgetan
Er ist mein Licht und Leben
der mir nichts Böses gönnen kann
Ich will mich ihm ergeben
In Freud und Leid, es kommt die Zeit
da öffentlich erscheinet
wie treulich er es meinet
Was Gott tut, das ist wohlgetan
Muß ich den Kelch gleich schmecken
der bitter ist nach meinem Wahn
laß ich mich doch nicht schrecken
weil doch zuletzt ich werd ergötzt
wit süßem Trost im Herzen
da weichen alle Schmerzen
Was Gott tut, das ist wohlgetan
dabei will ich verbleiben
Es mag mich auf die rauhe Bahn
Not, Tod und Elend treiben
So wird Gott mich ganz väterlich
in seinen Armen halten
drum laß ich ihn nur walten
Text: 1. Strophe Michael Altenburg, die anderen von Samuel Rodigast (1675)
Musik: aus dem Nürnberger Gesangbuch von 1690
auf die gleiche Melodie wird gesungen
in Vierzig Grabgesänge (1906) — Lieder- und Bewegungsspiele (1922) —
Die Begleitumstände der Entstehung des Liedes sind in der Forschung umstritten. Samuel Rodigast schrieb den Text möglicherweise für seinen kranken Freund , de Kantor Severus Gastorius. Dieser soll das Gedicht dann vertont haben.