Was glänzet dort drüben wie Frührotschein
erleuchtend den nächtlichen Himmel
Die Glocke heult Sturm in die Nacht hinein
es füllt sich die Strasse mit wogenden Reihn
Entsetzen erfaßt das Getümmel
Doch fest und ruhig wie Felsen im Meer
so steht Deutschlands mutvolle Feuerwehr
Es rasseln die Spitzen, es schallt das Signal
in Ordnung steht alles beisammen
Es pocht an die Rippen das Herz von Stahl
es fliegt wie im Wetter der Blitzesstrahl
und eilet zum Orte der Flammen
Und fragst du wer ist dieses eilende Heer
Das ist Deutschlands mutvolle Feuerwehr
An flammenden Mauern dort klettert´s empor
es durchzittert die Seele ein Beben
es spähet das Aug´durch den dampfenden Flor
und sieh! aus dem brennenden Fenster hervor
bringt´s gerettet drei menschliche Leben
Und fragst du, wer´s ist, dort im Flammenmeer
Das ist Deutschlands mutvolle Feuerwehr
Gar heiß ist der Kampf und schwer ist der Streit
des Feuers Wut zu bezwingen
doch endlich sieget die Tapferkeit
gekrönt ist der Dienst, dem ihr euch geweiht
dem Mutigen lässt´s Gott gelingen
Darum, ihr Männer, so herrlich und hehr
Heil dir, heil dir, du mutvolle Feuerwehr
Und bleibt von euch einer in Flammenglut
es fällt auf dem Felde der Ehren
Der Vater im Himmel, so treu und gut
nimmt Witwen und Waisen in seine Hut
und trocknet die schmerzlichen Zähren
Schön ist dein Lohn und dein Dienst ist hehr
Drum Gott mit Dir, mutvolle Feuerwehr
Text: J. Gertitschke – vor 1890
Musik: nach der Melodie „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenstrahl“
in “ Feuerwehrliederbuch „