Was flutet und strömt durch die Straßen dahin (Männer der Arbeit)

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Was flutet und strömt durch die Straßen dahin
in drängenden, schwellenden Massen
Was schließt sich zusammen mit Brudersinn
was breitet sich dicht um die Rednertribün´
daß der Platz kaum vermag sie zu fassen
Wer sind die Gestalten in schlichter Tracht
Männer der Arbeit, der alles gestaltenden Macht

Wer spricht zu dem Volk von der Bühne herab
in wahren und zündenden Worten
Wer schildert ihm treu seiner Knechtschaft Grab
und zeigt ihm den siegenden Zauberstab
der ihm öffnet der Freiheit Pforten
Wer sind die Gestalten in schlichter Tracht?
Männer der Arbeit, der alles gestaltenden Macht

Wer zieht als Apostel durch´s ganze Land
und predigt den darbenden Brüdern
dem schaffenden, recht- und besitzlosen Stand
das Klassenbewußtsein, das eherne Band
und singt es in flammenden Liedern
Wer sind die Gestalten in schlichter Tracht?
Männer der Arbeit, der alles gestaltenden Macht

Wer ist´s der zur Zeit, wo die Sitte verfällt
in des Goldes entnervendem Schalten
der stumpfsinnig, taumelnden, schwindelnden Welt
erhobenen Arm´s gegenüber sich stellt
um die Fahne des Rechts zu entfalten
Wer sind die Gestalten in schlichter Tracht?
Männer der Arbeit, der alles gestaltenden Macht

Wer schart sich um sie in begeistertem Zug
und liebevoll kämpfendem Werben
Wer tut ihrem Dienste sich nimmer genug
bereit, unter ihrem verheißenden Flug
für die Sache der Menschheit zu sterben
Wer sind die Gestalten in schlichter Tracht?
Männer der Arbeit, der alles gestaltenden Macht

Text: ohne Angabe des Verfassers , Andreas Scheu ?
Musik: nach “ Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein …Lützows wilde Jagd
in Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896 , Seite 48

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1896 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

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