Was blitzet so prächtig im sonnigen Schein
was schreitet so kräftig daher
daß Herz sich und Auge vereinigt kann freu´n
der Männer in stattlicher Wehr?
Sie zieh´n in die Schlacht, der Herr Oberst voran
die Spielleute stimmen was Lustiges an.
Seht hinter jedem Blumentopf
erscheint ein holder Mädchenkopf
und Jung und Alt tritt vor die Türe!
Lebt alle wohl, wir zieh´n in´s Feld
des Königs Grenadiere!
Es rasselt die Trommel, es reitet der Tod
wohl über das Schlachtfeld dahin
Es färbt mancher Brave die Erde so rot
das Herz bricht, doch nimmer der Sinn
Die bayrischen Brüder, noch steh’n sie allein
und fränk’sche Kanonen zerschmettern die Reih’n.
Da plötzlich donnerts rings „Hurra!“
steht fest, Euch ist die Hilfe nah!
Jetzt vorwärts, Franzmann retiriere!
Die Preußen sind’s und all voran des Königs Grenadiere!
Der Sieg ist gewonnen, es dämmert die Nacht,
der Mond blickt vom himmlischen Zelt
hernieder auf jene, die’s heute vollbracht,
jetzt ruh’n auf schweigendem Feld.
Sie liegen in friedlichen Gruppen vereint,
der Tod warf zusammen den Freund und den Feind.
Doch dort an jenes Wäldchen Saum
wie liegt so dicht auf kleinem Raum
die Mannschaft und die Offiziere!
Hier starben für ihr Vaterland des Königs Grenadiere!
Dort droben am Himmel, da sitzen zu Rat
die Feldherren, die einst uns geführet,
Held Friedrich, Held Blücher, die Männer der Tat,
und freu’n sich ob deß´ was passieret,
Da pocht’s an die himmlische Pforte ganz sacht,
„Herein!“ winkt Held Held Friedrich und ’s wird aufgemacht.
Drauf ruft der alte Blücher laut:
„Respekt!“ Ihr Herren und aufgeschaut!
Die Krieger, die herein ich führe,
des Ehrenplatzes sind sie wert, des Königs Grenadiere!
Text: Heinrich Wilken ( 1835 – 1886)
Musik. Karl Teichert ; bzw. Fichtelberger –
u.a. in Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Deutsches Armee Liederbuch — Neues Liederbuch für Artilleristen (1893, dort „Des Königs Kanoniere“) — Liederbuch Postverband (1898) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926)