Warum sind der Tränen unterm Mond so viel
und so manches Sehnen, das nicht laut sein will?
Nicht doch, liebe Brüder ist das unser Mut?
Schlagt den Kummer nieder, es wird alles gut
Aufgeschaut mit Freuden, himmelauf zum Herrn!
Seiner Kinder Leiden sieht er gar nicht gern.
Er will gern erfreuen, und erfreut so sehr.
Seine Hände streuen Segens g´nug umher
Nur dies schwach Gemüte trägt nicht jedes Glück
stößt die reine Güte selbst von sich zurück
Wie´s nun ist auf Erden also sollt´s nicht sein
lasst uns besser werden gleich wird´s besser sein
Der ist bis zum Grabe wohlberaten hie,
welchem Gott die Gabe des des Vertrauens lieh
Den macht das Getümmel dieser Welt nicht heiß,
wer getrost zum Himmel aufzuschauen weiß.
Sind wir nicht vom Schlummer immer noch erwacht?
Leben und sein Kummer dauert nur eine Nacht
Diese Nacht entfliehet und der Tag bricht an
eh man´s sich versiehet dann ist´s wohlgetan
Wer nur diesem Tage ruhig harren will,
kommt mit seiner Plage ganz gewiß ans Ziel
Endlich ist’s errungen, endlich sind wir da,
droben wird gesungen ein Viktoria
Text: Christian Adolph Overbeck (1780)
Musik: Johann Abraham Peter Schulz (1782. „Lieder im Volkston“)
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, „Trost für mancherlei Tränen“)