Warum seind die Studenten
so leidend wohl geehrt
Ja, ja, ja, ja, ja…
Sie haben des Wirts sein Töchterlein
wohl zu dem Tanze geführt
Warum setzt man die Studenten
gemeinglich oben an?
Man muß sie gemeiniglich
an allen Orten han
Ist denn so viel gelegen
an einem Schreiber fein?
Durch sie bringt man viel schöner Künst
in diese Land herein.
Was können sie denn mehr
denn schreiben mit der Hand?
Sie schlagen auf der Lauten
und auf dem Instrument.
Werden sie auch gefördert
durch solche ihre Art?
Man macht sie zu Regenten
in mancher schönen Stadt.
Habt ihr denn nun vernommen
was die Studenten seind?
So sollst du dich nicht wehren
wenn man dir einen freit.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1687 „Studentenlob“, von Anfang des 17. Jahrhunderts)
Text in einer Rehdigerschen Handschrift vom Jahr 1603, daher Hoffmann, Gesellschaftslieder Nr. 300. Ebenso mit obiger Melodie in Fabricius Licderb. um 1603, Nr. 155.