War einst ein Karmeliter
der Pater Gabriel
versprach der Anna Dunzinger
ein´ nagelneue Seel
Ja ja ja, ja ja ja
versprach der Anna Dunzinger
ein´ nagelneue Seel
Die Anna war ein Mädel
und jung und wunderschön
und tat zum ersten Male
ins Kloster beichten gehn
Ja ja ja…
„Ei“, sprach er, „liebes Annerl
komm doch zu mir herein
hier in dem dunklen Kammerl
kannst beichten ganz allein.“
Ja ja ja…
Ach Alma, liebestes Almerl
ich hab dich ja so gern
bereite dich fein säuberlich
auf den Empfang des Herrn
Nahm sie in seinen Beichtstuhl
setzt sie auf seinen Schoß
Da dacht´ die Anna Dunzinger:
„Das Beichten geht famos!“.
Ja ja ja…
Und er erzählt dem Annerl
vom Berge Sinai,
und greift ihr an die Waderln
hinauf bis zu die Knie.
Ja ja ja…
Nicht nur auf Haupt und Glieder
ruht die geweihte Hand.
Er senkt sie langsam nieder
bis ins gelobte Land.
Ja ja ja…
„Ei“, spricht er, „liebes Annerl
greif in die Kutten, Maus
und hol´ mir meinen Priesterstab
den Segen Gottes, raus.“
Ja ja ja…
Bald schwanden ihr die Sinne
wie leblos sank sie hin
da hat´s nen kleinen Knacks gegeben´
die neue Seel´ war drin!
Ja ja ja…
Drum, all ihr kleinen Mädchen
wollt ihr ne neue Seel
so geht zum Karmeliter
zum Pater Gabriel
Ja ja ja…
„Anna Dunzinger“ heißt die junge Frau in der Version des Duos „Zupfgeigenhansel“. In einer älteren Fassung: DVA A 105 492, aufgezeichnet während des 1.Weltkrieges (1918) von Dr. Johannes Koepp, Berlin, heißt die junge Frau „Alma Strunzelfinger“ – in: Erotische Lieder aus 500 Jahren, 1979 – siehe auch: Zölibat