Wach auf, mein Hort, vernimm mein Wort
merk auf was ich dir sage
Mein Herz das wüt nach deiner Güt
laß mich Frau nit ver-zagen!
Ich setz zu dir all mein Begicr
das glaub du mir
laß mich dein Treu genießen.
Du junger Knab. dein Bitt laß ab,
Du bist mir viel zu wilde!
Und wenn ich tät nach deiner Bet,
Ich fürcht, es bleib nit stille.
Ich dank dir fast, du werter Gast
Der Treue dein.
Die du mir günnst von Herzen
O Frau, mit nicht bin ich bericht
Daß ich euch wöll betrügen
Wenn einer kam und das vernahm
Er wüßt uns beiden lügen
Darauf du bau, und mir vertrau
Du reines Weib
Der Schimpf soll dich nit g’reuen!
Text hier nach Forster III, 1549, Nr. 6. Viel längerer Text von 7 Strophen und 2 Einschiebseln. darin das Nachgeben der Frau, das Beilager und der Abschied sinnlich ausgemalt ist, steht in Bergkreyen 1536, Nr. 38 und Frankfurter Liederbuch 1582. Nr. 202. (Abdruck bei Gödeke.Tittmann 77. Mittler 147.) Altd. Ldb. S. 201. Text im Feinen Alm. II. S2. mit Mel. von Reichardt. (Daher Kretzschmer 1, 306.) Dieselbe Lesart auf einem fl, Bl.: Nürnb.. Val. Newber „Ein schöne Tageweyß ,c.“ WK. S. 839.)
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 802)