Vom Flaschenhaupt den Pfropfen fort

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Vom Flaschenhaupt den Pfropfen fort
und vom Humor die Zügel!
Frau Musika, sie geb dem Worte
die leichten, flinken Flügel
und auf des Liedes Schwingen
steig´ das Herz zu dieser Stunde
hoch in der Freude Sonnenreich
in lust´ger Zecherrunde

Und haben wir kein Flügelpaar
das trägt bis zu den Sternen –
vom Schmetterling, nicht nur vom Aar
lässt fliegen auch sich lernen
Der Falter soll uns Lehrer sein
der Sorgen gift’ge Nattern,
des Lebens Staub und Dorn und Neid
beim Wein zu überflattern

Jung Röslein frisch, jung Röslein rot
du schönster Maigedanke,
du bietest uns das Himmelsbrot
zum duft’gen Himmelstranke
Du holdes Kind, du Frühlingsflur
lass scherzen uns und kosen!
Es brechen nicht, es küssen nur
die Falter sacht die Rosen

Vom Taukelch trinkt der Schmetterling
die Römer uns gebühren –
schon ziert des Bechers blanker Ring
ein Kranz von Perlenschnüren
Wir schlürfen sie, und jeder Druck
fällt von der Brust uns leise;
es zieht der Geist in solchem Schmuck
in sel’ge Götterkreise

Die Götter trinken Brüderschaft
mit uns, dem Erdensöhnen,
und hellen Klangs, mit voller Kraft
soll unser Sang ertönen
im goldnen Wein ist Sonnenschein
da ist das rechte Leben!
Gesegnet sei der Vater Rhein
gesegnet seine Reben!

Text: Emil Rittershaus –
Musik: Rudolph Hemleb –

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
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