Volker der schnelle / lehnte von der Hand
Seinen Schild den guten / an des Saales Wand
Dann wandt‘ er sich zurücke, / wo seine Geige war
Und diente seinen Freunden; / es ziemt‘ ihm also fürwahr.
Unter des Hauses Türe / setzt‘ er sich auf den Stein
Kühnrer Fiedelspieler / mochte nimmer sein
Als der Saiten Tönen / ihm so hold erklang
Die stolzen Heimatlosen, / die sagten Volkern den Dank
Da tönten seine Saiten, / daß all das Haus erscholl
Seine Kraft und sein Geschicke, / die waren beide voll
Süßer und sanfter / zu geigen hub er an
So spielt‘ er in den Schlummer / gar manchen sorgenden Mann
Da sie entschlafen waren, / und Volker das befand
Da nahm der Degen wieder / den Schild an die Hand
Und ging aus dem Hause / vor die Türe stehn
Seine Freunde zu behüten / vor denen in Kriemhilds Lehn
Text: Übersetzung des Nibelungenliedes durch Karl Simrock
30. Abenteuer – in Volker (Liederbuch, ca 1925, dort mittelhochdeutsch)