Vier Brüder geh´n jahraus, jahrein
im ganzen Jahr spazieren;
doch jeder kommt für sich allein,
uns Gaben zuzuführen.
Der Erste kommt mit leichtem Sinn
in reines Blau gehüllet
streut Knospen, Blätter, Blüten hin
die er mit Düften füllet
Der Zweite tritt schon ernster auf
mit Sonnenschein und Regen
streut Blumen aus in seinem Lauf
der Ernte reichen Segen
Der Dritte naht mit Überfluss
und füllet Küch´ und Scheune
bringt uns zum süßesten Genuss
viel Äpfel, Nüss und Weine
Verdrießlich braust der Vierte her
in Nacht und Graus gehüllet
zieht Feld und Wald und Wiesen leer
die er mit Schnee erfüllet
Wer sagt mir, wer die Brüder sind
die so einander jagen?
leicht rät sie wohl ein jedes Kind
drum brauch ich´s nicht zu sagen
Text: Karoline Stahl (1776 – 1837)
Nach diesem Gedicht wurde ein Lied für Kinder geschrieben.