Viel gesungen müd gerungen

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Viel gesungen, müd gerungen,
Und der Abend stellt sich ein
Wie mir´s eben auch gelungen
Unten muß es besser sein!
Laß mich ruhen, Herr! und schlafen,
Und vergessen dieses Land!
Laß den Schiffer in den Hafen,
Denn das Elend sitzt am Strand!

Wenn in neu belaubten Bäumen
Ueber mir die Blüte klagt,
Laß mich in der Erde träumen,
Was die Erde mir versagt!
Laß mich still im Grab verbringen!
Denn es wär‘ mir größ’re Pein,
Engel mit gebrochnen Schwingen,
Als ein Mensch und Nichts zu sein.

Aber muß der satte Zecher,
Muß er dennoch einst zu dir,
Gieße in des Himmels Becher
Recht viel Erdennektar mir!
Meine Seele kann erquicken
Nur ein einzighohes Glück:
Gieb von allen Augenblicken
Mir den kürzesten zurück!

Nicht die alten tollen Lieder,
Nicht den alten Lebenslauf,
Meine Liebe gib mir wieder,
Oder wecke mich nicht auf!

Text: Georg Herwegh
Musik: Michael Zachcial, 2017

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