Viel Freuden mit sich bringet
Die fröhlich Sommerzeit
Im grünen Wald jetzt singet
Wiedrum vor Fröhlichkeit
Ohn Unterlaß mit hellem Schall
Aus ihrem Hälslein zart
Sehr schön und fein Frau Nachtigall
Kein Müh noch Fleiß sie spart
Des Nachts, wenn ist vorüber
Der andern Vöglein G´sang
So schwingt sie ihr Gefieder
Und singt mit lautem Klang
Bald auf das neu gar hübsch und fein
Bis daß anbricht der Tag
Ihr wunderschöne Melodein
Kein Mensch beschreiben mag
Mit ihrem schönen Singen
Bewegt sie manchem sein Herz
Daß er vor Freud möcht springen
Das sag ich ohn allen Scherz
Unter allen Waldvögelein
Sie sein groß oder klein,
Ihr keines gleich tut sein
Der Ruhm bleibt ihr allein.
Ihr schöne Stimm und Weise
Man ehret überall
Drum ich sie jetzt auch preise
Die edle Nachtigall
Denn unter allen Waldvöglein
Sie sei´n groß oder klein
Ihr keines jemals gleich kann sein
Der Ruhm bleibt ihr allein
Text: Christophorus Demantius , 1595
Musik: nach A. Nörminingers Tabulaturbuch , 1598
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 491)
u.a. in Der Spielmann (1914 , 1947 ohne 3.) — Wir singen (Grossdruck, ohne 3.) –