Verlassen verlassen
muß ich der Heimat Ort
zum Kriege nun zieh ich
mit meinen Brüdern fort
Wir ziehen hin in Freud und Leid
und tragen unsers Königs Kleid
und singen hin und wieder
uns Lieder
Der Vater, die Mutter
die weinten beide sehr
jedoch mein Herzliebchen
das weinet noch viel mehr
Als ich es in die Arme nahm
als es zum bösen Scheiden kam
da kam der hübschen Feinen
das Weinen
Gedenken, gedenken
soll ich ans liebe Kind
ja, weine deine Äuglein
dir lieber Schatz nicht blind
Ich denke dein so Tag als Nacht
wenn ich allein auf stiller Wacht
und denke, heimzukehren
mit Ehren
Doch will ich es schreiben
in einem feinen Brief
soll ich tot bleiben
mein Kind, in diesem Krieg
so denk, Feinslieb, an deinen Knab
der in der Fremde hat sein Grab
tu ihm ein Angedenken
stets schenken
Die Kugeln, sie pfeifen
sie treffen nicht alle Stund
das Glück, es tut rollen
denn es ist kugelrund
Ach, wär es uns nur einmal hold
und gäbe uns den Ehrensold
wir wollen es probieren
marschieren
Text und Musik: Verfasser unbekannt
die letzten vier Zeilen einer jeden Strophe erinnern von der Form her an das Lied „Es es es und es – in den letzten beiden Zeilen ist der Text identisch
in Kernlieder für deutsche Soldaten (1876) — Deutsche Soldatenlieder (1914, „Verlassen verlassen hab ich den Heimatort“) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926)