Vater, Mutter, Schwestern, Brüder
hab ich auf der Welt nicht mehr
kehrt ich auch zur Heimat wieder
fänd ich alles öd und leer
Ja, wenn nur noch eins am Leben
das sollt eine Freude geben
O wie süß und o wie schön
wär ein solches Wiedersehn
In der Reichsstadt traf ich neulich
einen dicken Schenkwirt an
„Freundchen“, rief er, „nicht so eilig
seid so gut und kommt heran
Gelt, ihr wißt, wovon ich spreche
zahlt mir jetzt die schuld´ge Zeche!“
Das war mir ich muß gestehn
gar kein freudig Wiedersehn
Hab schon öfter sagen hören
daß man dort sich wiedersieht
aber niemand kann´s beschwören
keiner weiß, was dort geschieht
Wenn es fest und sicher stände
daß man sich da wiederfände
wär in jenen lichten Höh´n
wohl das schönste Wiedersehn
Text und Musik: Albert Lortzing (aus Undine)
in “ Der freie Turner “ – 1913