Unter Erlen stand ne Mühle
still vorbei das Wasser rauscht
und in tiefer Mondnachtstille
steht der Müllerbursch und lauscht
Leise öffnet sich ein Fenster
und mit einem Händedruck
schenkt das kleine Müllerlieschen
ihr´m Geliebten einen Kuss
Heute muß ich Abschied nehmen
ob´s dir recht ist oder nicht
Denn ich darf dich nicht mehr lieben
Lebe wohl, vergiß mein nicht
Meine Mutter will´s nicht haben
und mein Vater nicht viel mehr,
Darum müssen wir jetzt scheiden
ach, der Abschied fällt so schwer
Drunten poltert schon der Alte
stellt die Räder schnell zur Ruh
und des Fensters goldne Flügel
schließen leis sich wieder zu
Durch den Garten eilt ein Schatten
hinter ihm der Müllerbursch
In des Wassers tiefstem Grunde
fanden beide ihre Ruh
Text und Musik: Verfasser unbekannt
auch als „In den Erlen stand ´ne Mühle“
in Wie´s klingt und singt (1936) – Lieder aus der Küche (1957)