Unser Sylter Land, du bist uns heilig
Du bleibst unser eigen, du bist unser Glück
Deine Sitten zu halten sind wir gewillt
Die Sylter Sprache vergessen wir nicht
Wir bleiben mit dir jede Zeit verbunden
Solange wir auf Erden sind.
Auch die ihre Wohnung auswärts gefunden
Sie sehnen sich doch immer zu dir hin
Kommt Regen
Kommt Sonnenschein
Kommen dunkle oder glückliche Zeiten
zu Sylt wir halten überall
Wir bleiben treue Sylter Leute.
Der Seewind sang mit leisem Sausen
Wo ich auf Sylt als Säugling schlief
Vom Strande hört‘ ich das ewige Rauschen
Als ich an Mutters Hand noch lief
Wir haben die Stätten alle in Erinnerung
Die einst unser Kindheitsparadies
Die Toft, im Frühjahr voll von Feldblumen
Unsern Spielplatz bei dem Busch auf dem Wall
Kommt Regen
Kommt Sonnenschein
Kommen dunkle oder glückliche Zeiten
zu Sylt wir halten überall
Wir bleiben treue Sylter Leute.
Unsere Gedanken halten noch fest umschlungen
Was uns von klein auf wert und lieb
Unsre Wiesen, unsre Heide, den Weg am Kliff
Jeden Weg, den wir als Kinder rannten
Jeden Fußsteig, der über die Äcker führt
Die Hügel, wo wir Biekenfeuer brannten
Es ist noch alles auf der alten Stelle
Kommt Regen
Kommt Sonnenschein
Kommen dunkle oder glückliche Zeiten
zu Sylt wir halten überall
Wir bleiben treue Sylter Leute.
Die Hügel sehen so stolz wir liegen
Unsrer Vorzeit Helden ruhen dort
Alte Sagen wissen uns noch viel zu meiden
Was in vergangnen Tagen war
Unsere Vorfahren haben viele hundert Jahre
Hier gepflügt und ihre Arbeit getan,
Und gewohnt waren sie weit übers Meer zu fahren
Aber Sylter blieben sie zu See und Land.
Kommt Regen
Kommt Sonnenschein
Kommen dunkle oder glückliche Zeiten
zu Sylt wir halten überall
Wir bleiben treue Sylter Leute.
Unser Sylter Land, du bist uns heilig,
Du bleibst unser eigen, du bist unser Glück!
Geht es oft auf Erden auch verschieden,
Unsere Sprache und Sitte vergessen wir nicht.
Laßt immer, wenn in frohen Stunden
Wir von unserm Eiland singen und sagen,
Uns geloben: Wir wollen treu verbunden
Als Sylter brav durchs Leben gehn
Kommt Regen
Kommt Sonnenschein
Kommen dunkle oder glückliche Zeiten
zu Sylt wir halten überall
Wir bleiben treue Sylter Leute.
Text: Übersetzung von Üüs Söl´ring Lön , 1909, von C. P. Christiansen – 1909 – (geboren am 4. November 1854 zu Keitum auf Sylt , später Herausgeber des „Husumer Tageblatts“ in Husum . Verfasser zahlreicher Gedichte in Sylter Mundart. —
Musik: Thomas Hübbe , 1909 – (Geboren am 15. September 1867 auf dem Rittergut Dalchau i. d. Altmark , auf Sylt erzogen , später Redakteur der „Hamburger Nachrichten“) —
Das Lied wurde im Sommer 1909 auf Wunsch des Sylter Vereins „Foriining fuar Söl´ring Aart en Wiis“ verfaßt und am 17. September desselben Jahres auf der in Husum abgehaltenen Versammlung des „Nordfriesischen Vereins für Heimatliebe und Heimatkunde“ nach der Melodie von Thomas Hübbe zum ersten Male gesungen und erntete großen Beifall. Von dort nahmen es die Sylter Teilnehmer aus der Versammlung mit heim.