Unser Kaiser liebt die Blumen
denn er hat ein zart Gemüt
doch vor allem liebt er eine
die in keinem Garten blüht
Nicht nach Rosen steht sein Sehnen
draußen pflückt er sich im Feld
eine kleine blaue Blume
die er für die schönste hält
Unvergeßlich bleibt Luise
Preußens Stolz und lichter Stern
sie trug einst die blaue Blume
als den schönsten Schmuck so gern
Als in Frankreich hat gestritten
unser tapfres deutsches Heer
hat es manchen Sieg erfochten
tapfer auf dem Feld der Ehr
Herrlich strahlt das Grün der Hoffnung
und der Unschuld Farb ist weiß
doch das Blau, das ist die Treue
die im Herzen glühet heiß
Volkestreu und Volkesliebe
wie erhebend fürs Gemüt
eine kleine blaue Blume
unserm Kaiser Wilhelm blüht
Text: Otto Mylius (zumindest die ersten beiden Strophen)
Musik: Gustav Steffens –
auf diese Melodie sang man in den Zeiten der Bismarckschen Sozialistengesetze „Unsereiner liebt am meisten Freiheit“ – nach Steinitz II 1962
u. a. in: Heimatblätter, Mellrichstadt, Mai 1932, 11 vergessene Volkslieder gesammelt in Stockheim, Oberlehrer Fischer. Quelle