Und wer sein Handwerk gut versteht
der leidet keine Not
und wer das Pfannenflicken gut versteht
verdient sein täglich Brot
Der Pfannenflick, -flick, – flick, macht sich nichts draus
schreit Pfannenflick, -flick, – flick von Haus zu Haus
Und als er kam vor´s Basler Tor
Eine Jungfrau steht davor
Sie zeigte ihm ein Pfännelein
das Löchlein war so klein
o Pfanneflick, flick, flick, komm nur herein
es wird schon bei der Nacht was zu flicken sein
Da zeigt sie ihm ein Pfännelein
das war bedeckt mit Ruß
darinnen war ein Löchelein
so groß wie ein Ochsenfuß
o Pfanneflick, flick, flick, nimm dich in acht
daß du das Loch, Loch, Loch nicht größer machst
Und als das Pfännlein fertig war war
Die Pfanne ward geflickt
Da hat sie ihm ein Silberstück
Wohl in die Hand gedrückt.
Der Pfannenflick,- flick,- flick, der lupft sein´n Hut
Adjö mein Schatz, Schatz, Schatz – dei´ Pfann ist gut
Als kaum dreiviertel Jahr vorbei
da sprang das Pfännlein auf
da schrieb sie ihm ein Briefelein
ins Pfannenflickerhaus.
O Pfannenflick,- flick,- flick, kehr doch zurück
betrachte dir, dir, dir – dein Meisterstück
in etwas anderer Version in der Weltkriegs-Liedersammlung, dort lautet die erste Strophe:
Ich bin der Pfannenflicker wohl aus Paris
hab immer frohen Mut
denn wer das Pfannenflicken recht versteht
der leidet keine Not
Der Pfannenflicker er geht wohl aus
er flickt die Pfannen von Haus zu Haus
Das Lied vom Pfannenflicker ist eines der verbreltetsten erotischen Handwerkerlieder überhaupt. Den Hunderten Handschriftlichen Aufzeichnungen stehen aber bisher nur sehr wenige gedruckte Fassungen in Liederbüchern gegenüber. Beispiele: E. Marriage , Volkslieder aus der badischen Pfalz , Halle a. S. 1902, Nr. 174; J. Lefftz , Das Volkslied im Elsaß – Varianten u.a. in Schwäbisches Soldaten-Liederbuch – Weltkriegs-Liedersammlung (1926)–
Andere Fassung:
Und wer sein Handwerk nicht versteht
das ist kein braver Mann
Und wenn es ihm auch krotzig geht
mitunter dann und wann
Der Pfannenflicker macht sich nichts draus
er flickt die Pfanne, Pfanne, Pfanne von Haus zu Haus
Einst kam er vor ein schönes Haus
eine Jungfrau schaut heraus
Einst kam er vor ein schönes Haus
eine Jungfrau schaut heraus
„Ach Pfannenflicker, komm doch herein
hier wird schon was, was, was zu flicken sein“
Sie zeigte ihm ein Pfännlein klein
das war bedeckt mit Ruß
Darinnen war ein Löchlein klein
wie eine Haselnuß
„Ach Pfannenflicker, nimm dich in acht
daß du das Löchlein klein nicht größer machst“
Und als der Pfannenflicker fertig war
die Pfanne war geflickt
da hat sie ihm ein Silberstück
wohl in die Hand gedrückt
Pfannenflicker schwingt seinen Hut
Leb wohl, mein lieber Gesell
der Flick war gut
Und als dreiviertel Jahr um warn
die Pfanne war zerplatzt
der Pfannen Pfannenflicker war
schon lange ausgekratzt
Der Pfannenflick flick flick war nicht mehr da
er war schon lang, lang, lang in Amerika
(Diese Fassung DVA A 114437 , aufgezeichnet von Karl Toenges in Lierscheid bei St. Goarshausen , Hessen , um 1930. – in Erotische Lieder aus 500 Jahren , 1979)
Letzte Strophe ähnlich in Soldatenlieder-Samlung
Das Pfannenflickerlied wurde dadurch „verschönert“, dass aus dem Pfannenflicker ein Fahnenficker gemacht und überall das l weggelassen wurde. Schließlich wurde noch folgender Schluss angehangen: “ Und als ein Jahr vergangen war / Die Mamsell war geplatzt / Der Fahnenficker war nicht mehr da / Der war schon lang, lang, lang in Amerika ( oder: ) … bei der M.G.K. –
so gesungen bei Inf. Rgt. 139 , Einsender.: Rudolf Gotthardt , Döbeln , 1. III. 1919 , Material C , DVA A 109070
Weitere Fassung aus Wetzlar u.a. ( in: Erotische Volkslieder aus Deutschland , 1910):
Es wohnt ein Pfannenflicker in der Stadt
Hat immer frohen Mut
Und wer das Pfannenflicken gut versteht
Der hat sein täglich Brot
Der Pfannenflicker macht sich nichts drauß
Er zieht vergnügt von Haus zu Haus
Da kam er vor ein Gärtnerhaus
Eine Jungfrau schaut heraus:
O Pfannenflick komm doch herein
Hier wird schon was zu flicken sein
Da zeigt sie ihm ein Pfännelein
Bedeckt mit schwarzem Ruß
Darinnen war ein Löchelein
So groß wie eine Nuß
O Pfannenflick nimm dich in acht
Daß du das Loch nicht größer machst.