Und jetzund geht das Frühjahr an
und Alles fängt zu grünen an
Es wachsen Blümlein auf dem Feld
sie blühen weiß blau rot und gelb
Und wenn sich Alles lustig macht
geh ich zum Schätzlein bei der Nacht
Wenn ich zu meinem Schätzlein geh
da singt das Lerchlein in der Höh
weil ich zu meinem Schätzlein geh
Ich ging wohl über Berg und Tal
da hört ich schon die Nachtigall
auf grüner Heid und überall
Und als ich vors Schlaffenster ging
da hört ich schon ein Andern drin
da sagt ich daß ich nicht mehr käm
Hab ich dich nicht recht treu geliebt
und dir dein Herz niemals betrübt
aber du führst eine falsche Lieb
Nun geh ich in den grünen Wald
zu suchen meinen Aufenthalt
weil mir mein Schätzlein nicht gefallt —
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 108 „Das ungetreue Schätzchen“) und Liederhort II (1893, Nr. 686a)
in verschiedenen Textfassungen – aus Franken , aus Württemberg und aus dem Rheinland , rheinisch , Mitte des 19. Jahrhunderts – bei Ludwig Erk vielfach mündlich aus Hessen-Darmstadt ( Dreieichenhain , Offenthal , Wallerstädten , Reinheim , Neunkirchen)