Und hörst du das mächtige Klingen
von der Ostsee bis über den Rhein,
das Lied mit den sausenden Schwingen?
Tief dringt es durch Mark und Bein!
Was brauchen wir weiter zu fragen?
Die klopfenden Pulse, sie sagen:
es ist das Lied vom deutschen Vaterland
vom deutschen Vaterland!
Ob Meer auch und alpige Halden
vielmarkig zerteilen die Flur,
ihr Banner viel Fürsten entfalten:
ein Deutschland an Herzen ist’s nur!
Wohin sich der Sinn uns auch wende
Millionen sie schlingen die Hände
zum grossen Bund, dem ein’gen Vaterland
dem ein’gen Vaterland!
Von Saaten die Täler sich regen
von Reben die Bergwand erglüht.
Ein Gut ist’s, das alle wir pflegen
das ewig dem Geiste erblüht:
die Freiheit in sonniger Weihe!
Kein Deutschland, es sei denn das freie!
Hoch, hoch, das freie deutsche Vaterland,
das freie Vaterland!
Nur vorwärts, nur vorwärts, ihr Brüder
dem Kampf wird die Palme doch sein!
In die Werkstatt des Geistes hernieder
entsenkt sich vom Himmel der Schein.
Ha, wie sich der Lichtstrom verbreitet
und die Glocke der Zukunft, sie läutet
zum Frühlingsfest des künft’gen Vaterlands
des künft’gen Vaterlands!
Text: Karl Rinne – um 1840
Musik: Franz Abt (vor 1844) , auch E. Marschner – 1849 (1810-1853)