Und als wir vor Leipzig sein kommen,
Franzosen die Stunden bereit
Kanonen die höret man brummen, ja ja brum-men
es donnert weit und breit
Frisch auf, ihr Kinder und zeiget.
Dass ihr Östreicher seid
Und gegen die Franzosen streitet, ja ja streitet
Dass sich es der Kaiser erfreut
Wir wollen den Feind attackieren
Frisch!“ unser General rief
Wir könnten es nicht ausführen
Das Wasser das war so tief
Franzosen die schießen Herwider
Viel kommen da um in der Flut
Viel stürzen ganz blutig darnieder
Das Wasser fließt rot von Blut.
So geht es den ganzen Tage
Wir können nicht über den Fluß
War uns ein harte Plage
Dem General zu ein Verdruß
Er führet uns selber hinunter
Allwo man traf ein Furt
.Frisch auf, ihr Kinder, und munter
Wir müssen gleich da hindurch
Und als wird das Land schon gewonnen
Vermeinen sei Alles gut
Da stürmen französisch Kolonnen
Daher in großer Wut
Sie bringen uns ins Gedränge
Der unsern sein nicht viel
Zurück noch die große Menge
Sie haben ein schlimmes Spiel.
General Meerfeld und der ist gefangen
General Meerfeld, o bittere Not!
Wir können ihn nicht wieder erlangen
Und müssen zurück in die Flut
General Meerfeld, du edler Ritter
Gefangen mußt du sein
Und warst ein so tapferer Krieger
Das schafft uns groß Kummer und Leid.
So wartet nur, ihr Franzen
Wir wollens euch sagen schon!
Ihr sollt uns aber noch tanzen
Bekommts euern vollen Lohn!
Und als zwei Tag sein vergangen
Geschach eine große Schlacht
Darin ist erschlagen, gefangen
Napoleon sein stolze Macht
Bei Leipzig ist es geschehen
Bei Leipzig, der edlen Stadt
Allwo Gott täte beistehen
Und ihn gezüchtiget hat
Text: Verfasser unbekannt, aus einem geschriebenen Liederbuch eines Handwerksburschen aus der Gegend von Olmütz 1832.
Musik: auf die Melodie „Nichts Schöneres kann uns erfreuen“
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 354 „Schlacht bei Wachau (unfern Leipzig) am 16. Oktober 1813.“