Über die Beschwerden dieses Lebens

Galantes Tabaklied

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Über die Beschwerden dieses Lebens

Über die Beschwerden dieses Lebens
klagt so mancher dumme Schnack
mich neckt alle Not vergebens
hab ich nur mein Pfeifchen Rauchtabak
Heute aber will sich’s nicht bestät’gen
heut verlässt mich mein Geschmack.
Gern gäb ich für dieses schöne Mädchen
selbst meine Pfeife Rauchtabak

Hungert der Soldat mit Widerwillen
fehlen dem Matrosen Rum und Rak
dann vertreibt er sich die Grillen
durch ein Pfeifchen Rauchtabak
Doch erscheint ein Mädchen, schön von Zügen
da macht schnell sein Herz ticktack
Ja, ihm erlöscht wohl vor Vergnügen
selbst seine Pfeife Rauchtabak

Ich befolge stets die weise Lehre
der berühmten Herrn von Strack
weil ich beides sehr verehre
schöne Mädchen und Tabak
In des Krieges Donnertönen
Trug er stets im Reisesack
das Gemälde seiner Schönen
und ein Pfeifchen Rauchtabak

Text: Carl Alexander Herklots (1799)
Musik: Komponist unbekannt, niederländische Volksweise

CDs und Bücher mit Über die Beschwerden dieses Lebens:

Anmerkungen zu "Über die Beschwerden dieses Lebens"

Ursprünglich ein französischer Gesang „Contre les chagrins de la vie“ in der Oper „La Pipe de Tabac“ par Pigault Lebrun, musique de Pierre de Gaveaux 1795 (geb. 1761, gestorben 1825 zu Paris). Mit geändertem Titel hieß diese Oper 1795 „Le petit Matelot“. Davon eine Übersetzung „Der kleine Matrose: Ein Singspiel in einem Aufzuge“. Die Musik ist vom Prof. Gaveaux, Hannover, 1799. Die Übersetzung, also auch vorstehender Text, ist vom Theaterdichter Carl Alexander Herklots (geb 19 Jan 1759 zu Dulzen in Ostpreußen, gestorben 23 März 1830 in Berlin). Die über ein halbes Jahrhundert in Deutschland und Frankreich gehörte Melodie ist zuletzt niederländischen Ursprungs. Hier das Original (Böhme, in: Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)